Dienstag, 6. März 2007
Infobesuch in Schule 239 Kiew
Von 9.30 bis 11.00 Uhr hat das DAAD-IC Kiew heute eine gut besuchte Infoveranstaltung über "Studieren in Deutschland" - und alles was damit zusammenhängt - durchgeführt, auf Einladung von Frau Goch und Frau Köneke, beide ZfA-Lehrerinnen in Kiew. Christian Ax, der ZfA-Koordinator aus Kiew, hat die Veranstaltung ebenfalls begleitet.

Wir haben das schon häufiger mit gutem Erfolg gemacht, diesmal war das Format um einiges größer: Absolventinnen und Absolventen aus allen drei Kiewer DSD-Schulen wurden informiert, immerhin fast 60 Personen. Von DAAD-Seite haben wir das 15-min.-Promotionvideo "Studieren in Deutschland" zeigen können, Sonja vom IC hat einschlägige Stipendienprogramme erläutert, und Andreas Umland und ich haben vom DAAD, von den besonderen Möglichkeiten für DSD-Absolventen und vom Studienangebot in Deutschland berichtet.
Wir hatten von der Uni Erlangen-Nürnberg Martin Lehnert eingeladen, er studiert BWL (Vertiefung Internationales Management) im siebten Semester und hat lebendig vom Studienalltag berichtet: Kommt man mit 500 Euro im Monat wirklich hin? Wie leben die Ausländer unter den Studierenden an der Uni Erlangen? Verlangt das Studium in Deutschland wirklich so viel mehr Selbständigkeit als in der Ukraine?

Die vielen Fragen der Schüler zeugten von regem Interesse an dem Thema. Und wir sind froh, an nur einem Tag so viele qualifizierte Studieninteressenten erreicht und informiert zu haben. Der Name "DAAD" ist jetzt für die Schülerinnen und Schüler nicht mehr nur ein Name, sondern erste konkrete Infoadresse in Sachen Studieren in Deutschland, auch für die Zukunft!

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Sonntag, 4. März 2007
nach Berdychiv
Ein Sonntagsausflug nach Berdychiv, das schien uns genau das Richtige am fast ersten Frühlingstag. Immerhin etwas Sonne hin und wieder, und steigende Grade, vier, fünf, wow! Richtung Zhytomir von Kiew aus, zum Glück haben wir´s geschafft um zehn loszukommen. Dann abbiegen nach Süden, und nur noch 50 Kilometer. Vor vier Jahren war ich schon mal da, das war aber Mai, warm und Sonne, jetzt im Schneegrau kaum wiederzuerkennen. Unser Besuch aus Deutschland: Puh, ist das immer so grau hier??
Unsere Wahl fiel auf Berdychiv, weil das einigermaßen bekannt ist wegen seiner jüdischen Tradition, der jüdische Friedhof und das jüdisch geprägte Stadtbild. Das mit dem Stadtbild haben wir aber nicht ganz nachvollziehen können.
Am meisten hat uns dann der jüdische Friedhof beeindruckt, mit Grabsteinen, die wie Stiefel aussahen und so auch lagen , immer paarweise, für Mann und Frau. Herr und Frau Krischtall, Herr und Frau Goldstein. Die Stiefel lagen, die Spitze ragte immer nach oben. Von der Stadt wenig gepflegt, sicherlich war der Friedhof früher größer, man kann es noch ahnen.
In Berdychiv gibt es Ukrainer, Russen, Polen und Juden. Die Polen sind für die beiden katholischen Kirchen zuständig, die Barbarakirche, und das Monasterium, das mit der berühmten Ikone von der Mutter Gottes von Berdychiv. Es war gerade Gottesdienstzeit zu Ende, beide Kirchen werden also besucht, aus beiden strömten Gläubige. In der Barbarakirche warteten wir im Vorraum, vorne der Priester, den ich noch von vor einiger Zeit aus Kiew kannte, er predigt jetzt hier, verteilt die Hostie, dann halten Katrin, ich und Martin, unser Besuch, plötzlich gleichzeitig inne, auch Amalie, einer fehlt! Fast stockt das Herz, Lübbe ist uns noch nie verloren gegangen, irgendwie hat er sich durch die Tür gestohlen, wir stürzen raus - Glück gehabt, er kehrt den Pfarrhof mit dem Besen. Kopfschüttelnde Blicke älterer Passantinnen, die kennen wir schon, diesmal starkes Kopfschütteln.
Dass das Kloster sich so wenig verändert hat, hätte ich nicht gedacht, noch immer ist die Hauptkirche im Zustand der Renovierung, wie es heißt. Dafür aber die Mutter Gottes wunderschön. Eine Museumsmitarbeiterin zeigt uns nicht nur das Museum, sondern erklärt den ganzen Komplex.

Bekannt und klug war der Rabbi von Berdychiv. Das sieht man an der folgenden Geschichte:
Der Rabbi sieht einen über die Straße eilen, ohne nach rechts oder links zu schauen. „Warum rennst du so?“, fragt er ihn. „Ich gehe meinem Erwerb nach“, antwortet der Mann. „Und woher weißt du, dass dein Erwerb vor dir herläuft, so dass du ihm nachjagen musst? Vielleicht ist er dir im Rücken, und du brauchst nur innezuhalten, um ihm zu begegnen. So aber fliehst du vor ihm."

Allen eine schöne Woche!

jüdischer Friedhof

das Kloster

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Freitag, 2. März 2007
Der Anfang
Heute am 2. März gibt es den ersten DAAD Ukraine Blog, ist das auch der erste DAAD Lektorenblog weltweit??
Jedenfalls wollen wir jetzt Geschichten über unser Wirken in der Ukraine schreiben, was macht der DAAD in der Ukraine überhaupt, was macht er nicht?
Was machen die DAAD-Lektorinnen und Lektoren, was macht Spaß, was macht keinen Spaß, warum soll man in Deutschland studieren? Was geht mir auf dem Weg zur Uni durch den Kopf?
Fragen, die die DAAD-Welt Ukraine bewegen.
Und vielleicht auch die Ukrainer?? Für ukrainische Leser soll dieser Blog nämlich auch sein, die müssten dann aber deutsch können.
Viel Spaß!!

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